2.4 Die weitere Entwicklung des Feuerlöschwesens seit dem 18. Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert brachte für das Feuerlöschwesen und den Brandschutz große Fortschritte, die sich zunächst in den Städten bemerkbar machten.
Trotz der bis ins einzelne gehenden Regelungen in den Feuerordnungen litt die wirksame Bekämpfung der Brände anfangs an technischen wie auch organisatorischen Mängeln. Es erwies sich, daß die große Masse der bei einem Brand beschäftigten Bürger fehl am Platze war. Was sich einst langsam zur selbstverständlichen Bürgerpflicht entwickelt hatte, wurde immer mehr als Last empfunden.
Der Publizist O. Faber beschreibt in seinem Buch zur Organisation von freiwilligen Feuerwehren die Nachteile der Brandbekämpfung mit kaum ausgebildeten Laien: „Da ist nichts als Toben, Schreien, Schimpfen, denn jeder will seinen guten Rathschlägen Gehör verschaffen, man sagt sich gegenseitig Complimente, deren geistreiche Zusammensetzungen den deutschen Sprachschatz in der eigenthümlichsten Weise vermehren dürften, und der ruhige, unbefangene Zuschauer würde, wenn der bittere Ernst der Sache etwas anderes als Unwillen in ihm aufkommen ließe, ob eines solchen Chaos herzlich lachen.“ Diese Stimmung übertrug sich auf die Hilfsmannschaften, die oftmals teilweise gar nicht an der Brandstelle erschienen.
Als ein weiteres Hindernis für ein verbessertes Löschwesen erwies sich der in der Bevölkerung weitverbreitete Aberglaube, der noch bis ins 19. Jahrhundert vor allem auf dem Lande anzutreffen war.