3.3. Die Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Plön
In Schleswig-Holstein entstand in Kiel im Jahre 1860 die erste Freiwillige städtische Feuerwehr, dann folgten Oldenburg (1864), Schleswig und Lütjenburg(1866).
Die Gründungen liegen in einer Zeit politischer Unruhen und kriegerischer Auseinandersetzungen in Schleswig-Holstein. Dänemark versuchte, das Herzogtum Schleswig in den Gesamtstaat einzugliedern, was unweigerlich zur Trennung der beiden Herzogtümer geführt hätte. Dieser Konflikt löste den Deutsch-Dänischen Krieg aus. Als Besiegter gab Dänemark die Herzogtümer ab. Schleswig wurde nunmehr von Preußen, Holstein und Österreich verwaltet (1864-1867). Ständige Auseinandersetzungen der beiden Großmächte führten dann zum Krieg (1866). Nachdem Preußen Österreich besiegt hatte, gründete es die Provinz Schleswig-Holstein. Als Folge dieser Maßnahme entstand 1867 der Kreis Plön.
Die seit 1848 (Erhebung gegen Dänemark) währende Unruhe in der Bevölkerung mag bis dahin hemmend auf die Gründungen von Freiwilligen Feuerwehren gewirkt haben. Das Interesse der Bürger war eher politisch und zielte auf eine Unabhängigkeit von Dänemark hin. Als dieses Ziel erreicht war, stieg die aktive Beteiligung der Bürger in den kommunalen Einrichtungen. Nach 1867 bildeten sich in den Städten und Gemeinden des Kreises weitere Freiwillige Feuerwehren, die heute zu den ältesten kommunalen Einrichtungen zählen.
Wie schon erwähnt, geht die Gründung der ältesten Wehr des Kreises, die Turnfeuerwehr Lütjenburg, auf das Jahr 1866 zurück. Es folgten Plön (1874), Preetz (1875), Altheikendorf (1877) und Schönberg (1879). Um einen Einblick in die Gründerjahre der Freiwilligen Feuerwehren zu geben, sollen die Entstehungsphasen der Wehren Lütjenburg, Plön und Preetz dargestellt werden.